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Close to Home: Kubis Bike Shop im Wrangelkiez

February 19, 2015  •  Leave a Comment

 

 

Kubi ist ein Original, ein richtiger Kiez-Typ, ein lokaler Charakter der gar nicht woanders sein könnte, genau passend zum Wrangelkiez. Als Anwohner in der Gegend kennt man die täglichen Anlaufstationen, vom Bäcker über den Gemüsehändler bis zum Allerlei-Krämer, der einem fast alles besorgen kann. Ein Fahrradladen gehört ebenso dazu, da beim täglichen radeln häufig Probleme auftreten. Meist sind es Kleinigkeiten die man in der Regel selbst beheben könnte, wäre da nicht der Platzmangel in der Wohnung oder auf dem Hof, das fehlende Werkzeug, oder schlichter Zeitmangel. Der Fahrradladen um die Ecke ist daher Gold wert. Nicht weit, immer erreichbar und mit einer Lösung parat. Kubis Bike Shop kennt jeder im Wrangelkiez und teilweise darüber hinaus. Kubi ist häufig selbst im Laden anzutreffen und auf jede fahrradtechnische Frage hat er eine Antwort auf die man sich verlassen kann. Kubi erzählt was ist und nicht was eventuell sein könnte. Das Verkaufspalaver anderer Fahrradläden, das Spiel der Übervorteilung liegt ihm fern. Kubis Kunden wissen daß jeder gemachte Handgriff nötig war und es dafür einen ehrlichen Preis gibt. Wenn er gerade nicht im Laden ist, befindet er sich meist in der Nähe oder ist unterwegs für den Nachschub an Gebrauchtware. Seine Augen, seine ganze Erscheinung strahlen diese ehrliche Gradlinigkeit aus. Er ist im Kiez aufgewachsen und hat den langsamen Wandel miterlebt. Die schleichende Gentrifizierung macht auch nicht vor Läden und Kleinunternehmen halt, die steigenden Mietpreise können sich immer weniger Alteingesessene leisten. Da hilft es wenn man der Welt und den Kunden mit Aufrichtigkeit und Fleiß begegnet und sogar in relativer Nähe einen zweiten Laden eröffnet. Ein weiterer Vorteil sind die Party-Touristen und temporär hier lebenden Hipster, sie bewegen sich überwiegend mit dem Fahrrad fort, wollen sich aber für die Zeit keines kaufen. Kubi hilft mit dem Verleih-Service, vor allem in der Hauptsaison ein wichtiges Standbein. Er erzählt von den Menschen die schon wegziehen mussten, von den vielen Läden in der Gegend die geöffnet haben und wieder schließen mussten. Während der Unterhaltung wechselt er unbewußt und problemlos vom Deutschen ins Türkische und wieder zurück, je nachdem wer gerade etwas möchte. Der Laden funktioniert auch als Informationsbörse. Viele Menschen kommen vorbei, an seiner Ladentür stehend grüßt er die meisten, er kennt sie alle - die Anwohner, die Lebenskünstler vom Görlitzer Park, die Jungs von der Moschee gegenüber und die anderen Geschäftsinhaber. Seine Sprachfärbung und sein gesamtes Wesen zeugen vom gleichen urberliner Selbstverständnis wie das seiner Frau. Sie hält sich meistens im zweiten Laden auf, ist aber gelegentlich auch hier anzutreffen. Beide könnten gar nicht woanders sein, sie atmen und leben Berlin. Kubis Bike Shop ist eine Institution, ein fester Bestandteil des Wrangelkiez ohne dem unserer Nachbarschaft etwas fehlen würde.

 

 

 

Kubi is an archetype of a Berlin local who couldn´t ever have been anywhere else, he fits right into the Wrangel neighborhood. As a resident in the area one knows the points of interest for the daily chores. The bakery, the mom-and-pop store up until the dealer who gets you anything that´s stored in museums elsewhere. A bike shop is also such a necessity as daily bike-use leads to wear and tear. It´s mostly small stuff which one nevertheless can´t solve due to constricted space at home, the lack of tools or simply bad time management. The bike shop around the corner is therefore heaven sent. Not far and always available with a handy solution. Everybody in the Wrangel neighborhood knows Kubis Bike Shop. Kubi can mostly be encountered in his shop, always ready with an reliable answer to your technical problems. Kubi talks matter-of-factly, not what maybe could be. He is nowhere near a sales persons litany of other shops nor their overreaching. Kubis customers know that everything done on their bikes was a must, and that they pay a fair price. When he´s not in his shop, he´s either close-by or off to get a new supply of used bikes and parts. His eyes, just as his whole apperance spell honest straightforwardness. He was raised in the neighborhood and has witnessed the slow changes that have taken place. The creeping gentrification doesn´t stop for small shops and micro-businesses, long-time residents and established locations have an ever hard time meeting the demanding rents. In challenging times as these it´s a smart move to meet your customers with frankness, hard work and the opening of a second shop in the vicinity. Another business advantage are the party-tourists and young hipsters that live here temporarily, who move around on bikes but aren´t willing to buy one. Kubi offers good deals with his bike-rental service, which is another reliable income source in the main season. He talks about people that already had to leave, of the many shops and businesses that had to close-down shortly after opening. During the conversation he automatically switches between German and Turkish, depending on who just enters the scene. His shop also functions as an exchange market for information of all sorts. A lot of people come by, leaning against the door frame he greets most of them. He knows them all - the neighbors, the prowlers of Görlitzer Park, the people going to mosque on the other side of the street, and the other shop owners. His way of talking, his whole character bears evidence of the same indigenous self-image as his wife. She heads the second shop, but can be seen in the original location once in a while. Both of them couldn´t be anywhere else, they breathe and spell Berlin all over. Kubis Bike Shop is an institutionalized element of our neighborhood that one can´t imagine without.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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